Von Christian Eiholzer
„Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auf…“ So stand es kürzlich wieder einmal in mehreren Tageszeitungen. Es gäbe zwar mehr Millionäre, aber auch immer mehr Menschen die nichts mehr zu versteuern haben. In vielen Berichten wurde geradezu suggeriert, dass diejenigen die reich geworden sind, dies auf Kosten der gewachsenen Anzahl „Armen“ erreicht haben. Für ökonomisch ahnungslose ist die Wirtschaft eben ein Nullsummenspiel. Reichtum entsteht in ihren Augen nur, wenn man andere dafür ausbeutet.
Reichtum wird fast schon als unmoralisch, ja geradezu verwerflich dargestellt. Diese Sichtweise und dieses intellektuelle Niveau, findet man nicht nur an linken Stammtischen, sondern auch an unseren Schulen, in Zeitungen und Fernsehen. Die völlige Ahnungslosigkeit ist in der Regel noch angereichet mit einigen ranzigen, sozialistischen Binsenweisheiten. Deshalb hört man auch vom Künstler bis zur karikativen Gruppierung, vom Theaterdirektor bis zum Sozialpädagogen, oder kurz, von allen die (noch mehr) Geld vom Staat haben wollen: „Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt. Daher muss für dieses oder jenes noch genügend Geld da sein.“ Offenbar denkt man in solchen Kreisen unser Staat habe eine Art Geldspeicher. Eine unversiegbare Quelle, wie ein Dagobert Duck sie hat.
Man muss das Geld halt nur „gerecht“ verteilen. Es herrscht noch immer die Vorstellung, Reichtum und Wohlstand seien in der Schweiz einfach so vorhanden. Das Bewusstsein, dass man Wohlstand nicht konservieren kann, sondern dass man ihn Tag für Tag erarbeitet muss, fehlt in breiten Bevölkerungsschichten leider gänzlich. Der staatliche Verwaltungsapparat wuchert derweil immer weiter. Zur Zeit werden nämlich jeden Monat 500 neue Mitarbeiter eingestellt. Der Stellenanteil des Staates und der staatsnahen Betrieben, ist daher in den letzten Jahren auf 25% aller Beschäftigten angewachsen. Das vielgepriesene Jobwunder Schweiz, entpuppt sich bei näherer Betrachtung also als Staats- und Bürokratiewachstum.
Ein Lohnvergleich zeigt zudem, dass inzwischen die Bundesbeamten dank automatisch ansteigenden Salären, noch vor den Bankangestellten die bestbezahlten Arbeitnehmer sind.
Der Staat hat sich leise aber stetig, ein Heer von Subventionsempfängern, Nutzniessern und Abhängigen erschaffen, die oftmals extrem wirtschafts- und unternehmerfeindlich eingestellt sind. Diese Gläubigen der Staatskathedrale, sind natürlich empfänglich für antikapitalistische Predigten und sozialistische Theorien.
Zum Beispiel das man mit Notenpresse und Umverteilung, Wohlstand, Fortschritt und sozialen Frieden schaffen kann. So hatte zum Beispiel die SP letztes Jahr die tolle Idee, einen Mindestlohn von 4000.- Franken zu fordern. Dann haben auch Putzfrauen und Tellerwäscher endlich mehr Geld um die Wirtschaft anzukurbeln. Der Staat nimmt dadurch noch mehr Steuern ein und alle sind glücklich… . Warum fordert die SP dann nicht 8000.- Franken Mindestlohn? Dann wird alles gleich doppelt so gut. Und warum haben Länder wie Somalia, Uganda, oder Afghanistan, diese bahnbrechende Idee noch nicht umgesetzt?
Wer selber keine Risiken eingeht, da man kein eigenes Kapital einschiessen muss, die Verantwortung immer an andere abschiebt (an Kapitalisten oder ans Kollektiv) und ständig nur Forderungen stellt, der gilt heutzutage als sozial. „Für alle statt für wenige“, so der Schlachtruf für den politisch korrekten Klassenkämpfer von heute. Korrekt interpretiert bedeutet der Slogan jedoch: „Für alle weniger“. Denn die gleichen Kreise fordern auch vehement offene Grenzen und wollen den Kuchen des Wohlstands an jeden Zuwanderer und Asylanten der letzte Woche den Weg aufs Sozialamt gefunden hat verteilen. Wer so vermeintlich gerecht und solidarisch daherredet, kann sich des Applaus der Umverteilungsprofiteure und Ökonomiebanausen sicher sein.
Naja, schliesslich ist die Schweiz eines der reichsten Länder dieser Welt und dafür muss doch noch genug Geld vorhanden sein …