Von Gegenfrage.com
Das Jahr 2013 war für US-Newsstationen wie CNN oder MSNBC eine echte Katastrophe: Im Vergleich zum Vorjahr verloren diese beiden Sender fast die Hälfte aller Zuschauer. Zwar waren im Vorjahr Präsidentschaftswahlen, was zu erhöhten Quoten geführt haben dürfte, doch greifen immer mehr Amerikaner auf alternative und ausländische Medien zurück.
Laut den neuesten Zahlen verlor der regierungstreue US-Nachrichtensender CNN 48 Prozent seiner Zuschauer im Vergleich zu November 2012. Ähnlich sieht es bei anderen großen TV-Newssendern aus: Die Zuschauerzahlen von MSNBC fielen im selben Zeitraum um 45 Prozent, besser hielt sich Fox News mit einem Verlust von nur 18 Prozent.
Insbesondere unter den Zuschauern zwischen 25 und 54 Jahren wandte man sich von den großen Medien ab: Hier verlor CNN satte 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und MSNBC 52 Prozent. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass im November 2012 Präsidentschaftswahlen in den USA waren und die Einschaltquoten verhältnismäßig höher. Insgesamt kann jedoch eine grundsätzliche Abkehr von der Mainstreampresse festgestellt werden.
Grund für die wachsende Skepsis in der US-Bevölkerung ist das Weglassen relevanter Details in der Berichterstattung zu wichtigen Themen wie die Krise, Arbeitslosigkeit oder Kriege der USA. Jüngstes Beispiel ist ein CNN-Interview mit Russlands UN-Botschafter Vitalij Tschurkin über die Situation in Syrien. Darin gab dieser an, dass der syrische Präsident Bashar al-Assad weiterhin mehrheitlich vom syrischen Volk unterstützt wird und deshalb in Friedenskonferenzen einbezogen werden müsse, was von CNN herausgeschnitten wurde (s. hier oder hier).
60 Prozent aller US-Bürger misstrauen laut Umfragen der Berichterstattung in den Mainstreammedien, nur 6 Prozent halten diese noch für voll vertrauenswürdig. Fast alle Newsmedien in TV und Presse sind in den USA ausschließlich in der Hand von nur sechs interessensgesteuerten Firmen: Time Warner, Walt Disney, Viacom, News Corporation, CBS Corporation und Comcast. Immer mehr Amerikaner informieren sich darum lieber über private Blogs, alternative und ausländische Medien. Weiterführende Links dazu: hier, hier, hier, hier und hier.